Von einem, der einfach nicht nein sagen kann

Achim Denner, Tuba

Da kommt ein Anruf, mensch Achim, du könntest doch ein Grußwort schreiben für unser Programmheft zum Jubiläum des VBO. Alexandra Link, die kennt ja meinen Sprachfehler, ich kann so schlecht Nein sagen, nutzt mich total aus, um im zweiten Satz gleich einen drauf zu geben, sollte aber nicht länger als eine Seite sein. Und so sitz ich nun hier.

1991 Alexandra Link: „Mensch Achim, wir machen da was, da musst du dabei sein, das wird Klasse”. Der Jürgen Markwart aus Staufen und einige andere. Ziel ist ein Verbandsblasorchester, das sinfonische Musik spielt und aus Erwachsenen besteht. Siehe meinen oben genannten Sprachfehler, ich war also dabei, bei der ersten Probe in Offnadingen im Gemeindehaus. Da stand ein junger Kerl am Dirigentenpult, den man nicht kannte, aber ansonsten jede Menge bekannte Gesichter aus Vereinen wie Heitersheim, Bad Krozingen, Ebringen, Offnadingen, Staufen, Münstertal, Hausen a.d.M., Tunsel, usw. Diese erste Probe hat mein musikalisches Leben total verändert, wir übten unter anderem Pomp and Circumsdances No. 1 von Elgar, der Sound in den Hörnern war so gigantisch, dass wir Tuben aufhörten zu spielen, um zu hören. Diesen Sound wollten wir hören und immer wieder selbst erzeugen, das war damals einfach auch in unseren guten Musikvereinen nicht zu machen.

Mir fallen spontan Namen ein, die ich hier nennen will, ich kann nicht alle auflisten und versichere denen, welche hier nicht genannt werden, meine ausdrückliche Wertschätzung und Freundschaft.

Jürgen Markwart zuerst, der Initiator. Alexandra Link, Kirsten Lin, Sybille Heyna und viele andere an der Flöte, Rainer Gehri, Uwe Brauch, Andreas Daiger an den Tenorhörnern und Euphonien, Julius Fliegauf, Burkhard Sumser, Martin Link, Klemens Karle an den Tuben, nicht zu vergessen Matthias Pietsch, der in schwieriger Phase auch Verantwortung in der Führung des VBO übernahm. Für alle so von mir geschätzten Oboen Daniel Rösch, Christina Gutmann und Ulrich Schmidt. Daniel durfte bei einem Probenwochenende in Lenzkirch zwischen Rainer Gehri und mir im „Gräbchen” schlafen. Die beiden behaupten heute noch, ich hätte geschnarcht. Die Trompeter Andreas Hürst, Denis Laile, die tollen Münstertäler Trompeter, David Krause, Philipp Rebmann, Christoph Mild-Ruf, der beim Probenwochenende in Fröhnd mit den Tubisten im gleichen Zimmer schlafen wollte und nachts um 3 Uhr wütend grummelnd (irgendwas von Schnarchen) den Raum verlassen hat, um im Flur zu schlafen. Stellvertretend für die von mir so sehr geschätzten Hörner Dagmar Kuhn, Alexandra Grotz, Rebecca Schmich, Ralf Siegel und Ronald Pfefferle. Von den Posaunen möchte ich nennen Sigmar und Viola Fischer und den Bassposaunisten Norbert Willi. Wer denkt noch an den Frühschoppen bei der WG in Ehrenstetten, der bis abends 22 Uhr dauerte? Ich kann leider nicht alle nennen und noch weniger zu jedem etwas schreiben, denn dann brauche ich das ganze Heft für mich alleine, ich muss aber noch die Klarinetten erwähnen mit Ulrich Schneider, Birgit Ritter, Claudia Settele, Rainer Bär, Florian Faller, Johannes Waibel und viele, viele mehr. Die Saxophone mit Ivo Link, Tanja Walter, Andreas Steiert, Iris Gojowczyk. Die Legende Reinhard Dold am Fagott, fast kein symphonisches Blasorchesterkonzert in Südbaden findet ohne ihn statt und es ist immer eine Freude ihn zu treffen. Last but not least das Schlagwerk, ein reiner Quell der Freude, einige von denen, die heute mitspielen, hatte ich als Baby auf dem Arm. Frank Schweizer, Johannes Schweizer, Julius Gehri, Michael Steiert sind Namen, die mir sofort einfallen. Wolfgang Wössner sei hier auch erwähnt und seine Dirigate z. B. bei den Festen der Laufener WG.

Ich ende hier mit der Namensauflistung, Vollständigkeit ist doch nicht zu erzielen und ich möchte noch gerne zu den musikalischen Leitern kommen. Bernhard Volk, der Mann der ersten Stunde, wir haben ihn geliebt und wir lieben ihn noch heute. Es gab Konzerte, da schwebte er förmlich 20cm über seinem Podest und wir alle schwebten mit, er ließ uns nie fallen und es waren Konzerte, bei denen das Publikum bemerkte, wie sehr wir beim Musizieren Freude hatten. Er hat vielen von uns auch die Ohren für die Neue Musik geöffnet. Nach einer Probe von Jurriaan Andriessens Sinfonia Il Fiume, die für mich damals harte Kost bedeutete, setzte Bernhard die Probe mit den Worten „Jetzt spiele mer a Liedle für de Achim” fort.

Hans-Peter Blaser, wichtig für die Entwicklung des Orchesters, immer kontrolliert und sich mit den Werken detailliert auseinandersetzend, der Musik dienend und uns neue Eindrücke verschaffend. Mir fällt immer The Raven als erstes Stück ein, wenn ich an Hans-Peter denke. Wir freuen uns jedes Mal, wenn er mit seiner Frau Martine bei unseren Konzerten zu Besuch ist, drückt es doch seine Wertschätzung und eine gute Freundschaft mit unserem Orchester aus.

Helmut Hubov, der Meister, kontrolliert mit Neigung zum Schweben, ein bewundernswerter Arbeiter der Musik mit feinem künstlerischem Gespür für die Literatur, mit einer Probenarbeit, die immer an der musikalischen Sache interessiert ist, handwerklichem Können in höchster Vollendung, klar strukturiert sein Dirigat. Müßiggang gibt es auch nicht bei 39 Grad Fieber. Er dient jedem einzelnen Musiker, schafft erstaunliche Ergebnisse und bleibt bei allem, was ihn von anderen abhebt, ein völlig unprätentiöser Mensch, liebenswürdig, hilfsbereit und kameradschaftlich.

Schließen möchte ich mit einem herzlichen Dankeschön an alle, die zum Gelingen dieses Projektes VBO in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft beigetragen haben und noch beitragen. Dem Markgräfler Musikverband mit Herrn Metzger an der Spitze, den Menschen, die in der Führung des Orchesters Verantwortung getragen haben und noch tragen. Den vielen lieben Musikkameradinnen und Kameraden, die ich in 25 Jahren kennenlernen durfte. Danke dass ich mit euch gehen durfte.


Auszug aus dem Programmheft Oktober 2016